H1 - Knapp daneben ist auch vorbei

Severin Lutz
30.09.2017
Grün-Weiss Effretikon 1 – SG Dietikon-Urdorf   29:31
Im vierten Saisonspiel traf Grün-Weiss bereits zum zweiten Mal auf den Absteiger Dietikon-Urdorf. Das Hinspiel hatte man über weite Strecken dominieren können und die Punkte waren zum Greifen nah. Am Schluss fehlte nur ein einziger Treffer, eine schmerzliche Niederlage. Die offene Rechnung sollte im Eselriet vor Heimpublikum beglichen werden.
An der Vorbereitung gab es nichts zu bemängeln. Die Mannschaft wärmte sich wie immer seriös auf und Trainer Grimm deutete nochmals auf die Erkenntnisse des ersten Aufeinandertreffens hin.

Das Herren 1 legte wie schon vor zwei Wochen einen Blitzstart hin. Platzierte Schüsse in die hohe Ecke fanden aus der zweiten Reihe den Weg ins gegnerische Tor, eine Schwachstelle die man bereits im Hinspiel erkannt hatte. Auch in der Defensive liess man dem Gegner während der Startphase nur wenige Chancen. Somit konnte schon nach wenigen Minuten eine Führung von drei bis vier Treffern vorgewiesen werden.
Diesen Vorsprung galt es nun auszubauen, um das Spiel allenfalls schon vor dem Schlusspfiff entscheiden zu können. Doch anstatt den bisherigen Auftritt auf gleichem Niveau weiterzuziehen, sackte man erneut zusammen. Dietikon-Urdorf fand vermehrt Lücken in der grün-weissen Verteidigung und es folgten geschickte Kreisanspiele. Auch die beiden Flügelspieler kamen zu Abschlüssen, die sauber verwertet wurden. Der Coach reagierte und beantragte beim Spielstand von 12:10 das Time-out. Jedem Spieler war bewusst, dass etwas unternommen werden musste, denn der Vorsprung schmolz dahin wie Eis an der Sonne. Dementsprechend bestimmt waren auch die Worte des Trainers. Doch zurück auf dem Platz blieb die Reaktion aus. Die Mannschaft agierte wie erstarrt und leistete gegen die immer stärker werdenden Gäste kaum noch Gegenwehr. Nicht einen Treffer brachte man in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte zustande. Die zahlreichen Ballverluste ermöglichten dem Gegner schnelle Gegenstösse und viel Spielraum. Das Resultat daraus waren fünf Gegentore und ein Zwischenresultat von 12:15.

In der Garderobe suchte die Mannschaft vergeblich nach Erklärungen für den erneuten Einbruch. Es ist wieder passiert! Seit Beginn der Saison kämpften wir gegen diese Aussetzer und somit auch gegen uns selbst. Doch ein Moment um den Kopf hängen zu lassen war es nicht. 30 Minuten standen noch bevor, genug Zeit um die Partie zu wenden und die Punkte an sich zu reissen. Mit der Startaufstellung sollte der Rückstand gleich zu Beginn reduziert und aufgehoben werden.
Die beiden Mannschaften traten sich nun auf Augenhöhe gegenüber. Auf ein Tor folgte der Gegentreffer und der Kampf spitzte sich zu. Einige Entscheide der Unparteiischen wurden von den Zuschauern lauthals kommentiert und das Spiel nahm an Aggression zu. Eine Zeitstrafe nach der anderen wurde ausgeteilt und so stand das Heimteam zweimal in doppelter Unterzahl auf dem Platz. Der Rückstand betrug noch immer zwei Tore und die Aufholjagd erschwerte sich Mangels an Spielern auf dem Feld. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff erweiterte Dietikon-Urdorf die Führung auf vier Zähler und liess damit die Hoffnung auf Punkte schrumpfen. Im Anschluss verkürzte Manu Vogt mit zwei weiteren Treffern, bevor die Schlusssirene beim Spielstand von 29:31 ertönte.

Die Enttäuschung war den Spielern von Grün-Weiss ins Gesicht geschrieben. Ausdruckslose Blicke, begleitet von einem erschöpften Händeklatschen. Die vierte Niederlage im vierten Spiel, eine bittere Bilanz. Die Saison ist noch jung, doch es muss etwas unternommen werden. Das Team kann mithalten, das hat es bewiesen. Aber es fehlte bis anhin der letzte Biss, die letzten Nerven. In der kommenden Woche werden wir uns zusammensetzten und das weitere Vorgehen diskutieren.

Bilder vom Samstag (Fotos Josef Schilliger)

Eselriet, ca. 70 Zuschauer
Es spielten: Cyrill Strasser, Maxim Morskoi, Manuel Vogt, Marco Wyss, Christian Roost, Gianluca Meili, Felix Tuchschmid, Oktay Bicici, Severin Lutz, Andris Sailer, Michael Maier, Kthim Imeri, Simon Gwerder, Moritz Braun

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