F1 - 2. Sieg und die phänomenalsten 7 Minuten!

Fabienne Braunschweiler
03.03.2018
Grün-Weiss Effretikon - TV Unterstrass Rookies 22:21 (11:11)
Die Vorfreude auf das Heimspiel gegen TV Unterstrass war verhalten. So verlor man das letzte Spiel gegen diesen Gegner mit 28:14 und die klägliche Erfahrung des letzten Tor-Sponsoring-Tags hielt sich immer noch hartnäckig und piesackend in den Köpfen der F1 Spielerinnen von Grün-Weiss.

Ungefähr so startete die Mannschaft dann auch ins Spiel. Bereits nach 7.27 Minuten griffen die Coaches verzweifelt zur grünen Time-Out-Karte: Bis dahin hatten die Damen aus Effretikon 2 Tore kassiert, 0 geschossen, 4x am Tor vorbei oder auf den Torwart geworfen, unzählige Male den Ball praktisch freiwillig an die Gegnerinnen ausgehändigt und eine Verwarnung kassiert.
Das Time-Out wirkte zuerst kurzfristig: Marina Grosse-Holz erzielte nur 30 Sekunden später das erste Tor für GWE. So richtig entfaltete sich aber die neu gewonnene Motivation erst nach einer kurzen Verzögerung: Im Anschluss an ein erneutes kleines Zwischentief, folgten 7 Minuten eines phänomenal atemberaubenden GWE-Damen-Höhenflug: Das Team holte mit einer beispiellosen Leistung und unbändigem Kampfwillen mit 6 erzielten Toren in Folge und ohne Gegentor (!) den 2:8 Rückstand innert wenigen Minuten auf. So errang sich das F1 den Gleichstand in der 24. Minute verdient (8:8) und hielt ihn bis zur Pause erfolgreich (11:11).
Die zweite Halbzeit war an Spannung kaum zu überbieten. Wieder eröffnete Marina (insgesamt 8 Tore!) mit dem Führungstor zum 12:11 in der 2. Minute. Die Damen aus Effretikon schafften es dann auch (knapp), den Vorsprung über die gesamte zweite Spielhälfte zu behalten, wenn auch TV Unterstrass 9 Mal (!) bis auf ein Tor herankam. Nur zwei Mal (14:11 in der 35. Minute und 16:13 in der 40. Minute) konnte GWE den Vorsprung auf 3 Tore ausweiten – ansonsten blieb es ein stetiges, nervenaufreibendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch in der 58. Minute verkürzte Unterstrass auf 21:20. Doch Andrea Hässig liess es sich nicht nehmen, in der 59. Minute mit dem 22. Tor, den Vorsprung zu sichern. Schlusstand: 22:21.
Rühmenswert zu was das F1 Team von Grün-Weiss fähig war: Sich bei einem solchen Rückstand nochmals aufzuraffen um aufzuholen und dann Nerven und Ruhe bewahren um den Sieg nachhause zu tragen. Auch haben sich wiederum viele Spielerinnen an ungewohnten Positionen behauptet müssen. Insbesondere Stefanie Meister (eigentlich Rückraum) lieferte ein starkes Spiel auf ihrer vorübergehenden Kreisposition! Ebenso besonders hervorzuheben gilt es die Leistung von Andrea Keller im Tor: Sie hat mit 27 Paraden (!) das Team ins Spiel zurückgebracht und den 2. Sieg diese Saison überhaupt erst ermöglicht!
Bei der Schlussbesprechung meinten die Coaches nach wohlklingenden, anerkennenden Worten auch irgendetwas von «…weiter an Fehlern arbeiten…», «…Abschlussquote verbessern…» und «…solidarischer verteidigen…» etc. Schwächen, an denen wir noch arbeiten müssen. Wo sie recht haben, haben sie recht.
Aber nicht jetzt! Zeit einander ununterbrochen auf die Schultern zu klopfen, mit gegenseitigen Lobeshymnen nur so um sich zu werfen, sich die unendliche Liebe zum Team und Handball immer wieder zu versichern und das ungewohnte Gefühl des Sieges in vollen Zügen auszukosten … Bis zum nächsten Training – dann geht es wieder los und wir arbeiten an unseren Schwächen – versprochen!

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