H1 - Wie lange braucht es, um ein Spiel zu wenden?

Silvan Grosse-Holz
10.10.2020
Handball Würenlingen – Grün-Weiss Effretikon 23:24 (15:12)
Am Samstagabend konnte das Herren 1 seinen ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Gegen Würenlingen reichte eine starke zweite Halbzeit zu einem knappen 23:24 Sieg. Zum ersten Mal in dieser noch jungen Saison war das Herren 1 von Grün-Weiss auswärts gefordert, und so gleich war es wohl die längste Anreise, die es in dieser Saison geben wird. Es ging für die Mannschaft in den Aargau nach Würenlingen. Gegen die Aargauer hatten die Grün-Weissen in der letzten verkürzten Saison noch zwei Mal gewonnen. Dies sollte in diesem Jahr nicht anders werden. Trotzdem durfte man den Gegner nicht unterschätzen. Als dann um 18:00 Uhr das Spiel begann, hatten die Effretiker wohl den Siegeswillen im Auto vergessen. In der Verteidigung lief es nicht rund. Immer wieder kam der Gegner zu einfachen Toren, die nicht passieren sollten. Glücklicherweise sah es auf der Gegenseite ähnlich aus. Durch einfache Aktionen konnten das Herren 1 immer wieder punkten. Die ersten zehn Minuten verliefen dementsprechend ausgeglichen. Doch dann folgten kurz aufeinander drei Abschlüsse von Grün-Weiss die nicht im Tor landeten und Würenlingen konnte sich einen kleinen Vorsprung erarbeiten. In der Folge konnte die Effretiker keinen Gang hochschalten, um aufzuholen. So kam es, dass Würenlingen das Spiel im Griff hatten und konstant vorne lagen. Ausserdem konnte das Heimteam den Vorsprung weiter auf fünf Tore ausbauen. Nach zwanzig Minuten kam dann doch wieder Hoffnung auf bei den Effretikern, denn Würenlingen sollte nun vier Minuten in Unterzahl spielen. Hinten konnten nun Tore verhindert werden, doch vorne wurden keine geschossen. Vier Minuten vor der Pause kam es dann sogar zu einem sechs Tore Vorsprung des Heimteams. Doch von nun an sollte der Vorsprung schwinden. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörten den Gästen, sie konnten den Rückstand halbieren. So gingen die Effretiker mit einem 15:12 Rückstand in die Garderobe.

Nach der Pause waren die Gäste gewillt die Partie noch zu wenden. Irgendjemand hat dann auch in der Pause noch eine Ladung Zement angerührt und die grün-weissen Verteidigung in eine Wand verwandelt. In den ersten elf Minuten konnten die Würenlinger gerade einmal ein Tor erzielen. Im Angriff wurden die Chancen genutzt, die sich boten. Auf einmal hatten die Gäste die klare Oberhand im Spiel und in der 41. Minute gingen die Gäste in Führung. Wenig später kam das Time-out der Würenlinger. Anscheinend hatte der Trainer einen Hammer auf der Bank versteckt, um die grün-weisse Wand zu durchbrechen. Dieser Hammer zeigte Wirkung, von nun an konnten beide Teams wieder regelmässig Tore schiessen. Die Gäste waren nun aber nie mehr im Rückstand, es war entweder Unentschieden oder eine kleine Führung für das Herren 1. Die Lage blieb aber angespannt, das Spiel könnte erneut kippen. Als die Effretiker vier Minuten vor Schluss einen drei Tore Vorsprung herausspielen, schien das Spiel gelaufen. Doch die Verteidigungswand war nicht mehr ganz so solide wie zu Beginn der Halbzeit. So kam es, dass das Heimteam noch einmal auf ein Tor verkürzen konnte. Der letzte Angriff der Effretiker war dann aber genügend lange, sodass der 23:24 Sieg fest stand.

Dies war ein Arbeitssieg, schlussendlich mache wohl die Breite des Kaders und die Verteidigungen den Unterschied. Schlussendlich hat es 14 Minuten gedauert, um das Spiel zu wenden, sowohl beim Resultat als auch bei er Kontrolle. Dies zeigt, wie schnell es beim Handball gehen kann. Zu hoffen bleibt jetzt, dass auch im weiteren Verlauf der Saison solch knappen Spiele für Effretikon entschieden werden können. Ausserdem ist es sehr schön zu sehen, dass sogar im entfernten Würenlingen einige Grün-weiss Fans dabei waren, unter anderem einige Junioren, die hoffentlich in einigen Jahren selber für das Herren 1 auf dem Platz stehen.

Es spielten: Eric Hauser (1.-15. Min), Silvan Grosse-Holz (15.-60. Min); Khaled Kerouch (4), Andris Sailer, Tarik Cetinkaya (4), Morris Disch (3), Carlo Vogt, Maxim Morskoi, Maurice Tschamper (1), Manuel Vogt (3), Rico Weber (3), Kthim Imeri (4) und Matej Zelko (2)

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