Nach einem erfolgreichen Ausflug in den ZHV-Cup unter der Woche folgte für Grün-Weiss Effretikon der nächste Härtetest in der zweiten Liga: Der HC Küsnacht, bestückt mit einigen erfahrenen ehemaligen NLA- oder NLB-Spielern, gastierte im Eselriet. Das Herren 1 wollte diesem starken Gegner mit einem jüngeren und dynamischeren Team Paroli bieten. Gelingen wollte das leider ganz und gar nicht. Das Team von Trainer Bruno Grimm fand eigentlich ganz gut in die Partie. In den ersten Minuten agierte man um einiges konzentrierter als der Gegner und erspielte sich mit schön abgeschlossenen Angriffen schnell eine 2:0-Führung. Danach verloren die Grün-Weissen allerdings in der Verteidigung völlig den Faden. Der Respekt vor den Gegenspielern war dem Herren 1 auf dem Platz deutlich anzusehen. Die Spieler aus Küsnacht wurden von der Defensive kaum attackiert. Das sonst so starke Abwehrbollwerk des Heimteams wies immer wieder riesige Löcher auf, durch die der Gegner einfach durchspazieren konnte. Grün-Weiss wirkte in dieser Phase völlig mutlos. Die fehlende Aggressivität der Spieler übertrug sich auch auf das Angriffsspiel. Es fehlte die notwendige Durchschlagskraft, um weitere, angesichts der schwachen Defensivleistung dringend benötigte Tore zu erzielen. Das deutliche Verdikt zur Pause: ein 9:20 Rückstand für das Heimteam.

In der zweiten Halbzeit wollte Grün-Weiss beweisen, dass die Mannschaft eindeutig mehr kann, als in den bisherigen 30 Minuten gezeigt. Insbesondere punkto Aggressivität legte das Team in der Halbzeitpause die notwendigen Schalter um. Küsnacht wurde während zehn Minuten mit schnellen Angriffen regelrecht überrannt und Grün-Weiss kam wieder bis auf fünf Tore heran. Die Stimmung wurde von den Spielern auf der Auswechselbank zusätzlich angeheizt und sogar die Fans, die in der ersten Halbzeit einiges erdulden mussten, quittierten die stark verbesserte Leistung mit Applaus. Der HC Küsnacht hat jedoch nicht umsonst äusserst routinierte Spieler in seinen Reihen. Diese konnten in der Folge doch nochmals einen Gang höher schalten und das Spielgeschehen wieder in für sie günstige Bahnen lenken. Abgeklärt spielten sie ihre Angriffe zu Ende und die Grün-Weissen fielen in der Schlussphase wieder zurück in die Muster der ersten Halbzeit. So scheiterte man schlussendlich auch im zweiten Umgang an den eigenen Fehlern in der Verteidigung und im Spielaufbau.

Zum Schluss steht eine verdiente 25:32 Niederlage. Das Herren 1 zeigte über das gesamte Spiel gesehen lediglich während zehn Minuten eine ansprechende Leistung. Das genügt nicht, um eine Mannschaft wie den HC Küsnacht zu schlagen. In den bisherigen Spielen konnte Grün-Weiss jeweils mit einer starken Defensivleistung überzeugen. Diese verpuffte jedoch angesichts des „renommierteren“ Gegners im Nichts. Bedenklich stimmt vor allem die äusserst verhaltene Gegenwehr in der ersten Halbzeit. Von der Mannschaft ist nun in den kommenden Spielen eine deutliche Reaktion gefordert. Mehr Mut und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten werden der Schlüssel zum Erfolg sein.

Effretikon Eselriet, ca. 50 Zuschauer

Es spielten: Dario Bernet, Oktay Bicici. Moritz Braun, Kthim Imeri, Severin Lutz, Gianluca Meili, Maxim Morskoi, Christian Roost, Andris Sailer, Cyrill Strasser, Maurice Tschamper, Felix Tuchschmid, Manuel Vogt, Marco Wyss

Bilder vom Samstag (Fotos: Josef "Tschosi" Schilliger)