H1 - Gewonnen ist gewonnen

Felix Tuchschmid
16.12.2017
Grün-Weiss Effretikon 1 – HC GS Stäfa 22:20 (8:7)
Das Herren 1 von Grün-Weiss Effretikon befindet sich im Schlussspurt vor Weihnachten. Mit dem HC GS Stäfa gastierte am Samstagnachmittag ein starker aber durchaus schlagbarer Gegner in Grafstal. Das Hinspiel hatte das Herren 1 zu Saisonbeginn noch unglücklich und knapp verloren. Im Rückspiel wollten die Effretiker nun Revanche nehmen und weitere Punkte gegen den Abstieg sammeln. Zuversichtlich stimmte bei diesem Unterfangen der erkämpfte Sieg von letzter Woche gegen den TV Uznach. Mit einem Sieg würde Grün-Weiss ebendieses Team in der Tabelle überholen können. Ein solches vorzeitiges Weihnachtsgeschenk wollten sich natürlich die Spieler und vor allem unser Captain nicht entgehen lassen.  
Zum letzten Mal in dieser Saison spielte das Herren 1 im Exil in Grafstal unter striktem Haftmittelverbot. Beim Gegner schien die Freude über den harzfreien Nachmittag nur begrenzt vorhanden zu sein. Grün-Weiss dagegen, welches in der letzten Saison noch alle seine Heimspiele ohne Harz austragen musste, konnte sich durchaus Vorteile erhoffen. Zu Beginn der Partie hatten dann aber beide Teams grosse Mühe mit dem Ball – spektakuläre Fehlpässe und haufenweise technische Fehler waren alles, was die Zuschauer in der ersten Hälfte zu sehen bekamen. GWE schnitt bei den Fehlpass-Festspielen dank einigen einfachen Toren aus dem Rückraum noch ein wenig besser ab als der Gegner, aber trotz knapper 8:7-Führung herrschte in der Pause hauptsächlich grosse Unzufriedenheit über die gezeigte Leistung. Eine Steigerung war dringend notwendig, um die angestrebten Punkte ins Trockene zu bringen.
 
Der Start in die zweite Hälfte missglückte dann aber gründlich. Mit weiteren Fehlern ermöglichte Grün-Weiss dem Gegner einige schnelle Gegenstosstore. Die Führung wurde viel zu einfach hergegeben. Das Herren 1 spielte jedoch unaufgeregt weiter und wurde belohnt. Nach dem erneuten Ausgleichstreffer erspielte man sich dank grosser Durchschlagskraft von Captain Maurice Tschamper eine scheinbar beruhigende 4-Tore-Führung. Doch wer glaubte, das Spiel sei dadurch bereits entschieden, wurde kurze Zeit später eines Besseren belehrt. Der Rückraumhüne von Stäfa schien sich endlich mit dem harzfreien Ball angefreundet zu haben und erzielte – ungehindert von der GWE-Defensive – Tor um Tor. Stäfa konnte die Partie erneut ausgleichen und in den Schlussminuten entwickelte sich ein spannendes Herzschlagfinale. Jeder Fehlschuss konnte entscheidend sein. Grün-Weiss zeigte dabei die besseren Nerven: Die Gebrüder Vogt erzielten vorne die nötigen Tore und Torwart Cyrill Strasser parierte einen letzten Schuss von Stäfa. Endlich ertönte die erlösende Schlusssirene und die grün-weisse Fanbasis konnte einen erknorzten 22:20 Sieg bejubeln.
 
Das Spiel war sicherlich kein Hingucker für den Freund gepflegten Handballspiels, aber wie man so schön sagt: Gewonnen ist gewonnen. Im Hinspiel hatte Grün-Weiss eine knappe Pausenführung noch verspielt. Doch beim Team von Trainer Bruno Grimm zeigen sich zumindest im mentalen Bereich Fortschritte im Vergleich zum Saisonstart. Bereits zum zweiten Mal hintereinander hat man in einem äusserst engen Spiel die Nerven behalten und den Sieg zum Schluss erzwungen. Diese neu erlangte Abgeklärtheit vermag über die qualitativ keineswegs hochwertige Partie hinwegzutrösten und stimmt zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf. Bereits am Dienstag hat die Mannschaft die Möglichkeit, auch handballerisch wieder zu glänzen. Dann heisst der Gegner in der heimischen Eselriet-Halle Schwammendingen. Trainiert wird dieses Team vom ehemaligen GWE-Trainer Bernhard Balschbach – eine gute Motivationsspritze für jeden Spieler, die kleine „Siegesserie“ bis zum Jahresende fortzusetzen.
 
Grafstal Schulhaus, ca. 50 Zuschauer
Es spielten: Dario Bernet, Oktay Bicici, Moritz Braun, Simon Gwerder, Marco Kistler, Severin Lutz, Maxim Morskoi, Christian Roost, Andris Sailer, Cyrill Strasser, Maurice Tschamper, Felix Tuchschmid, Carlo Vogt, Manuel Vogt

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