H1 - Das war sch*****!

Köbi Ehrensperger
20.11.2018
Grün-Weiss Effretikon 1 – Schwammendingen HandBall 1 23:28 (14:13)
Die Ausgangslage war klar, der Sieger musste Grün-Weiss Effretikon heissen. Denn der Gegner hiess Schwammendingen, den aktuell Drittplatzierten gegen welchen wir letztes Jahr beide Spiele verloren. Als aktuell Sechstplatzierter können wir hier keine Schmach erdulden.
1. Halbzeit
Die Anfangsphase begann wie immer akzeptabel. Man konnte sich sogar einen Vorsprung herausarbeiten. Als dann der Gegner auf mirakulöse Weise doch einmal zwei Tore schoss, war man in den GWE-Reihen schon auf Alarmstufe Rot. Leider brachten auch die Einrufe auf der Spielerbank, dass man doch hinten zumachen solle, nichts. Von nun an liess man den Gegner einfach passieren oder streichelte sie gelegentlich mal, so dass sie nahezu immer frei zum Schuss kamen. An Angriffe kann ich mich vor lauter technischen Fehlern kaum erinnern. Wenn wir mal im Angriff waren, dann war es total unkreativ, uninspiriert oder dumm herausgespielt. Das Zusammenspiel mit dem Kreis zu verstärken, wie im Training gefördert, liess man weg. Stattdessen gab man den Ball meist freiwillig demjenigen Gegner in die Hand, welcher sich vor dem Kreis positionierte. Vor dem Tor verschossen wir konstant, obwohl der Torhüter sich nicht mehr als ein Malpfosten bewegte. Dies wurde auch von vielen erkannt und sofort mit einem «Die muesch mache» korrigiert.  Im Übrigen könnte man ja meinen das Handball ein Teamsport ist, aber wir einigten uns ja darauf, dass jeder lieber für sich schaut. Essentiell sind nur die eigene Fehlerbilanz und die eigene Wurfquote. Auf dem Feld musste man sich fragen, warum unser Team überhaupt Zuschauer anlockte. So eine miserable Leistung tut sich doch niemand freiwillig an. Zur Pause stand es dann 14:13 für uns.
Klar, dass man da zur Pause im Team keine guten Worte für ein Spiel gegen einen solchen Underdog mehr finden kann.

2. Halbzeit
Wir nahmen die Atmosphäre von den Eindrücken über die erste Halbzeit gleich mit und setzten sie adäquat um. Von sehr schlecht spielten wir nun fürchterlich. Keine Gefahr aufs Tor, hinten wurden sogar die Streicheleinheiten für das Passieren des Gegners eingestellt und so etwas wie ein Wille das Spiel zu gewinnen, existierte nicht mehr. Den Verlauf der zweiten Halbzeit erspare ich euch. Nehmt einfach die erste Halbzeit in 10x schlechter. Mit dem einzigen Unterschied, dass wir das Spiel dann effektiv auch verloren 23:28.
Gibt es auch etwas Positives an diesem Spiel? Aber natürlich. Jeder auf dem Feld und auf der Bank hat super konstruktive Ratschläge, die den anderen helfen, ihr Spiel und ihre Motivation zu verbessern. Falls diese nicht mehr in Erinnerung sein sollten, liste ich folgend gerne ein paar Beispiele vom letzten Dienstag auf (aufgrund der grossen Resonanz an Feedback, war es mir nicht möglich, alle Punkte zu merken. Bitte entschuldige, falls du dein Feedback hier nicht findest ):

«Das isch dine!» / «Das isch nöd mine!»
«De muesch ha!»
«Das chas nöd sie!»
«Heb mal de Ball!»
«De Zweikampf musch günne!»
«De chasch nöd eifach schüsse la!»
«Jungs! Strenged eu mal ah!»
«Wenn du so laufsch, chan ich nüt mache!»
«Mer münd voll ane!»
«Jetzt simmer aggressiv»
«Das isch eifach scheisse!»
«Er schüsst immer glich, die musch mal ha!»
«Das musch jetzt eifach ändere!»
«Gebed mal Gas!»
«Jetzt müemmer wieder ane ide Verteidigung!»
«So en Pass chasch nöd spiele!»