H1 - Durchzogener Saisonstart

Severin Lutz
12.09.2015

Grün-Weiss Effretikon 1  -  HC Bülach   31 : 28
Nach einer intensiven Vorbereitung ohne Trainingsunterbruch, sowie zwei Turnieren und einem Testspiel, stand uns dieses Wochenende der Saisonstart bevor. Körperlich und konditionell stärker, jedoch mit drei Leistungsträgern weniger, stehen die Chancen für den Aufstieg in die zweite Liga vermutlich ähnlich wie im Jahr zuvor.

Illnauerchilbi hin oder her, um 12.45 Uhr stand die komplette Mannschaft in der Halle. Mit den klaren Vorgaben, die Aufstiegsspiele zu erreichen, war der Sieg heute kein Ziel, sondern ein Muss. Bereits im ersten Spiel eine Niederlage einzufangen, hätte sichtlich am Selbstvertrauen der Mannschaft  genagt.
Nach einem konzentrierten Aufwärmen und der obligaten Matchbesprechung, legte die erste Mannschaft von Grün-Weiss einen Blitzstart an den Tag. Der Gegner aus Bülach lag bereits nach 10 Minuten 8:1 im Rückstand. Den einzigen Gegentreffer kassierte man zudem durch einen 7-Meter.
Erste Bilanz nach knapp einem Viertel der Spielzeit: Effretikon dominiert den Match, die Verteidigung gleicht einer Mauer und im Angriff wird kaum eine Chance ausgelassen.
Was anfangs wie ein überragender Sieg aussah, änderte sich nach dem Time-out mit anschliessendem Blockwechsel schlagartig. Bülach schien plötzlich hellwach, nutze nahezu jeden Fehler im Angriff gnadenlos aus. Fehlpässe addierten sich, zurückrennen wollte auch niemand mehr. Anstatt den Vorsprung zu verwalten, wurde er halbiert, ja sogar auf zwei Tore reduziert.
Kurz vor der Pause fing man sich allmählich wieder. Das zu Beginn erkämpfte Polster aber war über alle Berge.

Viel zu besprechen gab in der Pause nicht, die letzten 15 Minuten sagten mehr als 1000 Worte… Der Sieg lag noch immer in Reichweite, war jedoch alles andere als sicher. Mit der gleichen Leistung wie nach unserem Einbruch, würde sich das Blatt gegen uns wenden, die zwei Punkte auf dem Konto von Bülach landen.

Trotz Wille, Heimvorteil und vielen Fans schaffte man es auch nach 30 Minuten nicht, sich abzusetzen. Die Ideen gingen aus, die Löcher in der Defensive wuchsen. So plätscherte das Spiel vor sich hin und Bülach kam immer näher, bis sie schliesslich den Ausgleich erzielten. Alles war offen, die Wege zwischen Sieg und Niederlage gleich weit. Doch der bärenstarke Torhüter Marco Kistler verhinderte mehrmals den Rückstand von Grün-Weiss und holte das junge Team ins Spiel zurück. Der zuvor etwas in den Hintergrund gerückte Siegeswille war da wie noch nie zuvor in diesem ersten Saisonspiel. Jeder auf dem Platz kämpfte, wollte die zwei Punkte ins Trockene bringen.
Obwohl die Chancenauswertung teilweise noch lange nicht auf dem erwünschten Stande war, konnte man sich kurz vor Schluss endlich wieder mit vier bis fünf Toren absetzen. Doch an diesem Punkt zeigte es sich erneut, dass das Team noch einiges an Erfahrung sammeln muss. Der Gegner setzte auf Manndeckung, die letzten zwei Minuten glichen einem Zehnpassspiel. Die Nervosität hatte uns fest im Griff und nach drei unnötigen Fehlpässen zeigte die Tafel 30:28 an. Jedoch dauerte der Match noch knappe 30 Sekunden, in denen man den 31. und letzten Treffer buchte und den Sieg nach einem durchzogenen Spiel, vergleichbar mit einer Berg- und Talfahrt, auf unsere Seite brachte.

Das Herren 1 hat die erste Pflichtaufgabe erfüllt und ist somit dem Ziel einen kleinen Schritt näher gekommen. Mit Bülach stand uns im ersten Spiel jedoch kein Gegner aus den vorderen Reihen gegenüber. Es werden uns noch einige stärkere Mannschaften bevorstehen, gegen die eine Leistung wie heute vermutlich anders ausgehen würde.
Dennoch kann man nebst den zwei Punkten viele positive Aspekte mitnehmen. Wir haben nicht nur uns, sondern auch den Zuschauern bewiesen, dass ein dieser Mannschaft viel Potential steckt und dass alles möglich ist.

Effretikon ca. 100 Zuschauer
Es spielten:

Alex Braun (6), Andris Sailer (1), Felix Tuchschmid (3), Gianluca Meili (1), Kthim Imeri (3/1), Marco Kistler, Marco Wyss, Severin Lutz (5), Maurice Tschamper (2), Moritz Braun (1), Simon Gwerder (3/1), Stefan Meili, Christian Roost (6)

 

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