H1 - Ohne Worte

Severin Lutz
15.10.2015
HSG Pfäffikon-Fehraltorf (M4)  Grün-Weiss Effretikon 1 (M3)  28 : 23
Der Matchbericht von diesem Geschehen am Donnerstagabend ist mit dem Titel eigentlich schon geschrieben. Ich mache mir momentan auch mehr Gedanken darüber, warum ich diesen Text überhaupt schreibe, als über das Spiel selbst.
Aber dennoch kann oder soll ein Rückblick helfen, begangene Fehler nicht zu wiederholen, darum beginne ich am besten am Anfang…
Das Losglück im Cup meinte es diesmal gut. Zuerst wurde uns mit einem Freilos der Eintritt in das 1/16-Final geschenkt, dann bekam das Herren 1 auch noch eine, zumindest auf dem Papier, schwächere Mannschaft als Gegner zugeteilt.
Wir bestritten unser erstes richtiges Cupspiel also am Donnerstagabend in Fehraltorf gegen den Viertligisten HSG Pfäffikon-Fehraltorf. 
Wenn ich an die Einstellung, die sich gestern Abend in unserer Mannschaft verbreitete denke, haben wir die Niederlage eigentlich schon vor dem Spiel eingefahren. Man hat den Gegner dermassen unterschätzt, das Einlaufen war unkonzentriert, der Sieg angeblich schon sicher. 
 
Zu Spielbeginn hatten sich zahlreiche Grün-Weiss-Fans auf der Tribüne versammelt, um uns bei der heutigen Pflichtaufgabe zu unterstützen. Doch einmal mehr waren die ersten zehn Minuten des Spiels zum Vergessen (leider blieb es heute nicht bei diesen Zehn). Schon nach kurzer Zeit setzten die zwei Schlüsselspieler von Pfäffikon-Fehraltorf deutliche Akzente und liessen unsere Abwehr mit einem 3:0 Rückstand alt aussehen. Der gegnerische Torwart wurde mit schwachen Würfen besser gemacht, als er wirklich war. 
Nach einem Viertel der Spielzeit: Die erste Entschuldigung an die mitgereisten Fans für diesen Start…
Im zweiten Teil der ersten Hälfte baute man sich gemächlich auf, das Spiel plätscherte mehr oder weniger ausgeglichen vor sich hin. Der Rückstand konnte bis zur Halbzeit hin beseitigt werden und man ging mit einem Unentschieden in die Pause. Doch es war kein Auftritt als Mannschaft. Im Angriff war hektisch nur der Vorname, die wenigen Tore wurden meist durch Einzelaktionen erzielt.
 
Dass wir uns bis zur Pause hin auf dem besten Weg befanden, eine gewaltige Blamage einzufangen war allen klar. Den Fans, dem Verein, dem Trainer und nicht zuletzt uns selbst waren wir in der zweiten Halbzeit eine Antwort schuldig.
 
Zurück auf dem Platz schienen die letzten zwei Sätze jedoch schon sehr weit weg zu liegen. Es wurde munter weiter verworfen, die zwei gegnerischen Top-Schützen konnten machen was sie wollten und die Gegentore summierten sich je länger je mehr. Die Spieler schienen der Verzweiflung nahe, nichts wollte funktionieren. Von der Bank aus war das Ganze noch schlimmer anzusehen. Es kam, wie es kommen musste, die Gegner, nur um es nochmals zu erwähnen, aus der 4.Liga setzten sich ab. Die zweite Halbzeit übertraf sogar die schwache Leistung aus der Ersten, im negativen Sinne,  nochmals um Längen. 
Eine Erklärung für diesen kompletten Aussetzer ist mir nebst der falschen Einstellung bis jetzt noch nicht eingefallen. Es gibt Ausreden wie die zweiwöchige Trainingspause oder die altbekannte Harzausrede. Doch keine von diesen kann so stark ins Gewicht fallen, dass ein Spiel dermassen aus dem Ruder läuft. 
Dass der Saisonstart nicht der absolute Knaller war, ist uns bewusst. Und wenn nach diesem fast schon erbärmlichen Cupspiel viele nicht mehr an einen Aufstieg der ersten Mannschaft glauben, kann ich das nachvollziehen. Wir haben die Erwartung nicht erfüllt und sind uns darüber im Klaren. Doch aus einer Ohrfeige lernt man oft mehr als aus einem Sieg und ich hoffe, dass dies nach dem Cupspiel der Fall ist.
Man kann von Glück reden, dass der Cup keinen Einfluss auf die Meisterschaft und somit auch nicht auf den Aufstieg hat. Schon Morgen steht das nächste Spiel bevor, wo es sich zu beweisen gilt und auch um das Vertrauen im Verein ein Stück weit zurückzugewinnen.
 
Fehraltorf Heiget, ca. 50 Zuschauer
Es spielten: Alex Braun (1), Andris Sailer, Cyrill Strasser, Kthim Imeri (4), Marco Kistler, Severin Lutz (3/2), Maurice Tschamper (1), Moritz Braun (2), Simon Gwerder (4), Stefan Meili (1), Maxim Morskoi, Michael Maier (5), Carlo Vogt (1), Felix Tuchschmid (1)
 

Unsere Sponsoren