H1 - Das Spiel der wenigen Tore

Severin Lutz
17.10.2015
HC Split - Grün-Weiss Effretikon 1   15 : 16  
Nach dem peinlichen Auftritt im Cupspiel, hatten wir gegen den HC Split einiges wieder gut zu machen oder anders gesagt, den Schaden zu begrenzen. Mit dem HC Split wartete ein unberechenbarer Gegner auf uns, welcher je nach Besatzung sehr unterschiedliche Leistungen abruft.
Ein Teil der Mannschaft reiste bereits früher an, um das Nati A Spiel, welches vor uns ausgetragen wurde, zu sehen. Auch die restlichen Spieler waren frühzeitig vor Ort, was die Voraussetzung für eine gute Matchvorbereitung ist. Das Einlaufen war konzentriert, die Spieler machten einen wachen Eindruck.
Dem entsprechen war auch der Anfang der Partie. Die Verteidigung bereit alles zu geben, der Torwart ein starker Rückhalt. Einzig in der Offensive kam man nicht recht in Schwung. Die versäumten Angriffe wurden jedoch anfangs in der Verteidigung egalisiert, was zu einer 2:4-Führung für die Gäste reichte. Doch nach einem Viertel der Spielzeit begann man sich mit technischen Fehlern selbst ein Bein zu stellen. Auch eine dichte Defensive kann keine Gegenstösse verhindern, wenn man den Ball vorne leichtsinnig dem Gegner schenkt. Einfachste Pässe wurden nicht gefangen, ein leichtes Spiel für den HC Split. Doch häufig war die Endstation spätestens auf der Torlinie. Strasser brachte die gegnerischen Schützen an ihre Grenzen und hielt alles was man halten konnte. Das Resultat sprach deshalb weiterhin für Grün-Weiss. Aber im Angriff kam man weiterhin nicht auf einen grünen Zweig. Tore wurden erzielt, aber viel zu wenige, dass man hätte davonziehen können. Somit lautete das Pausenresultat nur 6:9 zu unseren Gunsten.
 
Laut Resultat lag der Sieg zu diesem Zeitpunkt näher bei uns, doch wie es im Handball so ist, entschieden war noch gar nichts.
Das schien sich auch der HC Split zu denken, denn anders als erwartet, legten diese noch einen gewaltigen Zacken zu. Die Abwehr war noch immer stark, doch bei so wenigen Toren, welche in diesem Spiel bis anhin gefallen waren, reichen ein paar kleine Patzer, um sich vom Vorsprung verabschieden zu müssen. Der minimale Vorsprung schrumpfte alle fünf Minuten um ein Tor, die Partie drohte zu einem Zitterspiel zu werden. Und so kam es auch. Der Gegner erzielte zehn Minuten vor Ende den Ausgleich und witterte den Sieg. Die junge Mannschaft von Effretikon war nun gefordert, oder gar überfordert? Jetzt kam es nicht mehr auf Stärke und Technik an, die Nerven waren das Entscheidende. Ich erinnere an letzte Saison, auswärts gegen Rapperswil. Damals verschenkte man die zwei Punkte in den letzten fünf Minuten. Hat das Team dazugelernt, ist man reifer geworden? Nach dem letzten Donnerstag könnte man diese Frage verneinen, doch dem stimme ich nicht zu. Das Team behielt in diesen letzten zehn Minuten die Nerven, ging gar erneut in Führung. Das minime Polster wurde so gut wie möglich verwaltet. Doch der Siegeswille war auch beim Gegner zu spüren. Erst 40 Sekunden vor Schluss erzielte unser Kreisläufer den entscheidenden zwei-Tore-Vorsprung. Auch der Penalty gegen uns, der wenige Sekunden vor Schluss verwertet wurde, änderte nichts mehr am dritten Sieg im vierten Spiel für das Herren 1 von Grün-Weiss. 
Nochmals zur oben erwähnten Reife: Eine Partie wie diese, hätte ebenso gut verloren werden können. Auch dieses Mal war man nicht durchgehend konstant und es gibt vieles, was noch verbessert werden muss. Aber die Mannschaft hat dazugelernt, zumindest was die Gelassenheit und Coolness betrifft. Die Spieler vom HC Split haben einige Jahre mehr Erfahrung auf dem Buckel als die Meisten von uns. Die Erfahrung ist es auch, worauf es bei einem Unentschieden so kurz vor Schluss ankommt. Und deshalb können wir, ohne ein Eigenlob auszusprechen, relativ zufrieden mit diesem Spiel sein. 
Die zweiwöchige Trainingspause ist nun zu Ende und die Mannschaft bereit, erneut wieder alles zu geben.
 
Zürich Saalsporthalle, ca. 20 Zuschauer
Es spielten: Alex Braun, Andris Sailer, Cyrill Strasser, Kthim Imeri, Marco Wyss, Severin Lutz, Maurice Tschamper, Moritz Braun, Simon Gwerder, Stefan Meili, Maxim Morskoi, Michael Maier, Carlo Vogt, Felix Tuchschmid

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