H1 - Niederlage im Spitzenspiel

Moritz Braun
17.12.2016
HCL Aadorf – Grün-Weiss Effretikon 1 28:22 (14:14)
Wenige Tage nach dem deutlichen Sieg gegen den HC Bülach stand das letzte und wohl auch das wichtigste Spiel des Jahres auf dem Plan: Bei einem Sieg gegen den HCL Aadorf würde das H1 auf dem ersten Platz überwintern, bei einer Niederlage würde die Mission Gruppensieg einen herben Rückschlag erleiden. Die Vorzeichen waren gut, die Mannschaft, war heiss, bereit, ging fokussiert und mit Selbstvertrauen ins Spiel – dumm nur, dass bei Anpfiff alles vergessen ging. Die ersten 20 Minuten spielten die Grün-Weissen vor allem Offensiv mit angezogener Handbremse, war zu zahm und macht zu viele Eigenfehler. Dass die Aadorfer von Beginn an eine Manndeckung auf den linken Rückraum spielten, erschwerte die Sache zusätzlich. Auch in der Defensive hatte man mit dem abgeklärten und wurfstarken Aadorfer Rückraum grosse Mühe. Von der tollen Stimmung auf dem Feld im Match gegen Bülach war man weit entfernt. Immerhin, in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit konnte man sich deutlich steigern, die Effretiker waren nun torgefährlicher, zeigten mehr Biss und Willen. Zudem brachte die Umstellung auf eine 5:1 Verteidigung die Aadorfer Offensive etwas aus dem Konzept und man konnte kurz vor der Pause den Ausgleich erzielen. Das Spiel war somit wieder offen.

Leider verflog die Leistungssteigerung ebenso plötzlich wie sie gekommen war, nach der Pause schlichen sich wieder unzählige technische Fehler in das Effretiker Offensiv-Spiel, während man in der Abwehr zu passiv und nachlässig wurde. Dem Gegner gelangen so einfachste Tore, während die Effretiker grobfahrlässig die Bälle verloren. Folgende Szenen stehen symptomatisch für das Geschehen in der zweiten Hälfte: In fünf (!!!) aufeinanderfolgenden Angriffen hatten die Effretiker die Möglichkeit per Gegenstoss den Rückstand zu verkürzen, doch man leistete sich zwei Fehlschüsse, einen Fehlpass, einen Schrittfehler und liess sich einmal gar noch im vollen Lauf den Ball wegnehmen. Kurz: Mit einer solch schwachen Leistung war gegen die routinierten Aadorfer nichts zu holen und man verlor letztlich deutlich und hochverdient mit 28:22.

Besonders bitter an dem Ganzen: Es ist nun doch die vierte Niederlage in dieser Saison und zumindest bei den dreien in der Meisterschaft muss sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, dass sehr viel mehr drin gelegen wäre. Es fehlt nicht am physischen oder technischen Leistungsvermögen, dass die Mannschaft hier ganz vorne mitspielen kann, hat sie schon mehrfach bewiesen. Es fehlt aber gerade in den schwierigen Spielen am unbedingten Siegeswillen, am Drang das entscheidende Tor erzielen zu wollen, aber auch an Ruhe, Routine und dem Auge für den entscheidenden Pass. Hier kann man von Mannschaften wie Aadorf noch einiges lernen. Auch können viele wichtige Spieler im entscheidenden Moment nicht ihr ganzes Potential entfalten. Hier muss jeder einzelne Spieler im neuen Jahr gewaltig zulegen, denn die Mission Aufstiegsrunde ist zwar noch nicht gescheitert, aber sehr viel schwieriger geworden.

Trotz all dem Trübsal über den verpassten Wintermeister: Wir vom H1 bedanken uns ganz herzlich bei allen weisen Trainern, kompetenten Physios, vorbildlichen Zeitnehmer, engagierten Funktionären, fanatischen Fans, (mehr oder weniger) verständnisvollen Freundinnen, (halbwegs) stolzen Verwandten und Bekannten und natürlich den sensationellen Hausabwärten, die uns Jahre 2016 immer wieder so grandios unterstützt haben. Es macht grausam Spass in diesem Verein zu spielen und wir wünschen euch allen ganz frohe Festtage und einen guten Rutsch. See you in 2017!

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