F1 - Verfluchte alte Muster

Fabienne Braunschweiler
28.09.2019
Grün-Weiss Effretikon F1 – HV Thayngen 18:18   (8:7)

Als ob die zweite Halbzeit des F1 schon immer verflucht gewesen wäre… Bereits seit der Neu-Gründung des Frauenteams tritt das Unheil immer wieder auf: die verflixte Durstrecke in der zweiten Halbzeit, in der einfach gar nichts läuft. Dabei standen die Zeichen zu Beginn dieser Saison gut – im ersten Spiel konnte erstmals ein Sieg mit konstanter Leistung durchgesetzt werden (14:9 in der ersten HZ und sogar 15:6 in der zweiten HZ!). Aber bereits im nachfolgenden Match meldete sich der Fluch zurück. Die Zahlen (11:8 HZ 1/ 9:12 HZ 2) verdeutlichen dabei nicht annährend die miserable Leistung der zweiten Halbzeit. Ein Wunder, dass manch ein Zuschauer bis zum Schluss in der Halle geblieben ist… Diesen Samstag sodann dasselbe: In der zweiten Halbzeit schafften es die GWE Damen während 14 Minuten nicht, auch nur ein Tor zu erzielen!

Doch beginnen wir am Anfang: Diesen Samstag (28.09.) war wieder Torsponsoring. Ein Wort, das noch bei manch einer Dame aus dem F1 schlechte Erinnerungen wachruft (nur 8 Tore beim ersten Torsponsoring). Aber so sollte es ja dieses Mal nicht enden. Die diesjährige Stimmung war gut, das Kader breit und der Gegner unbekannt. Ausserdem war das F1 nach der knappen Niederlage der vorherigen Woche (18:20) umso motivierter. Ironischerweise stand der Start des Spiels dann aber unter einem schlechten Omen: Nach 6 Minuten lag Grün-Weiss noch immer 0:2 im Rückstand und erst in der Hälfte der ersten Halbzeit schafften es die Damen mit einem Penalty auf 4:4 auszugleichen. Ein knapper Vorsprung konnte anschliessend erzielt und bis in die Pause gehalten werden (8:7). Die Thayngerinnen brachten eine bisher eher seltene Härte mit ins Eselriet und es wurden bereits in den ersten 30 Minuten viele gelbe Karten verteilt. Dennoch war es ein Spiel, das den Effretikerinnen durchaus lag – wenn man dann auch wach bliebe und sich keine Pause erlaubte…

Und genau das tat das F1 nicht. Bereits in der 34. Minute wurde das Team vom Fluch heimgesucht. Es folgten 14 Minuten ohne Tor in denen die Damen einen Zwei-Tore-Vorsprung kläglich verspielten. Erst kurz vor Schluss (49. Minute) konnte Simona Bill mit einem Abschluss vom Flügel den Bann brechen. So wurden dann die letzten 10 Minuten noch so richtig spannend: kein Team schaffte es mit mehr als einem Tor davonzuziehen – es war ein ständiges Kopf-an-Kopf rennen. Schlussendlich erzielte Stefanie Meister eine Minute vor Schluss das Tor zum Ausgleich und Endstand von 18:18. Das Rückspiel dürfte sehr spannend werden: Wenn das F1 die passende Zauberformel für den Fluch findet und so seine Leistung über 60 Minuten aufrecht halten kann, wird es für Thayngen eng. Von ihnen wiederum erwarten wir weniger Fehlschüsse (das fehlende Harz zeigte sich deutlich). So oder so wird das Spiel hart umkämpft – wortwörtlich. Wir freuen uns drauf! Und bis dann: «endlich mal richtig apacke im Training» 😉
 

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