H1 - Remis im Derby

18.03.2019
Severin Lutz

Grün-Weiss Effretikon 1 – SC Volketswil 26:26 (12:14)
Die Ausgangslage könnte spannender nicht sein. Von einem Platz in der vorderen Tabellenhälfte bis zu den Abstiegsspielen ist noch alles möglich. Gegen den Nachbarsverein und direkten Konkurrenten im Abstiegskampf waren Punkte daher bitter nötig. Bei der Punkteverteilung hatte aber auch der SC Volketswil ein Wörtchen mitzureden.   

Von den zahlreich erschienenen Zuschauern getragen, gelingt Grün-Weiss ein solider Start in die Partie. Die starke Defensive macht es für Volketswil mühsam, aussichtsreiche Chancen herauszuspielen. So können bereits in der Anfangsphase Gegenstösse gelaufen und erfolgreich verwertet werden. Ansonsten sind es hauptsächlich Würfe aus der zweiten Reihe, die Grün-Weiss zu Torerfolgen verhelfen. Doch der Höhenflug hält nicht lange an. Bereits nach etwas mehr als zehn Minuten gleicht Volketswil wieder aus und zeigt sich von einer deutlich besseren Seite als noch während der Startphase. Das Heimteam hingegen erlaubt sich einige Fehler zu viel und die Absprache in der Verteidigung funktioniert nicht mehr wie gewünscht. Vor allem bei Kreisanspielen sieht das junge Kader von Effretikon oft ziemlich alt aus. Daraus resultiert ein langsam, aber stetig wachsender Vorsprung für den SC Volketswil. Mit dem Treffer zum 12:14 kurz vor der Pause hält Grün-Weiss den Schaden immerhin in Grenzen.

Mit derselben Startaufstellung wie zu Beginn startet Grün-Weiss in die zweite Halbzeit. Auf einige Fehlwürfe beider Mannschaften folgt der Ausbau der Führung für Volketswil. Doch der Gegentreffer wird gleichzeitig auch zum Startschuss der Aufholjagd von Grün-Weiss. Innert drei Minuten kehren die Spieler die Partie und gehen endlich wieder in Führung. Von nun an sind es nur maximal zwei Treffer, welche die beiden Teams voneinander trennen. Doch niemandem gelingt es, sich einen klaren Vorteil zu verschaffen. So kommt die Partie ihrem Ende immer näher, ohne dass sich ein Gewinner abzeichnet. Noch fünf Minuten sind zu spielen, als Grün-Weiss das Unentschieden aus den Händen gibt und Volketswil zum 24:26 trifft. Trainer Bruno Grimm löst, ohne zu zögern, das Time-Out ein und gibt letzte Anweisungen. Und dann ist es Christian Roost, der zuerst vom 7-Meter-Punkt trifft und 20 Sekunden vor Schluss auch den Wurf über den gegnerischen Block verwandelt. Doch statt der Freude über den Ausgleich ist es ein Entscheid der Unparteiischen, der das Eselriet zum Kochen bringt. Denn es ist gleich eine doppelte Zeitstrafe, die die Schiedsrichter gegen Grün-Weiss aussprechen. So ist es exakt dieselbe Szene wie vergangene Wochen, die sich abspielt. Effretikon steht Sekunden vor Spielschluss in doppelter Unterzahl auf dem Platz und versucht mit allen Mitteln, den Einstand über die Runden zu bringen. Ein Pfostenschuss von Volketswil lässt die Herzen der Spieler und Zuschauer nochmals 30 Zentimeter tiefer fallen, aber es bleibt letztendlich beim Stand von 26:26.

Die Punkteteilungist im ersten Moment eine grosse Enttäuschung. Schlussendlich spielt dieser Punkt jedoch beiden Teams gleichermassen in die Karten. Zudem hat Grün-Weiss am kommenden Samstag gegen Horgen / Wädenswil die Chance, eine offene Rechnung zu begleichen und sich mit etwas Schützenhilfe einen komfortablen Vorsprung auf die unteren Tabellennachbarn zu verschaffen.  
 
Effretikon, Eselriet: ca. 80 Zuschauer
Es spielten: Gianluca Meili, Cyrill Strasser, Severin Lutz, Maxim Morskoi, Andris Sailer, Matej Zelko, Manuel Vogt, Silvan Grosse-Holz, Carlo Vogt, Köbi Ehrensperger, Maurice Tschamper, Dario Bernet, Christian Roost, Imeri Kthim