H1 - Cup-Aus mit dezimiertem Kader

Severin Lutz 
07.11.2019

SG Wetzikon – Grün-Weiss Effretikon 1  27:21 (16:9)
Mit einem von Verletzungen und Ausfällen geprägten Kader stand Grün-Weiss am Donnerstag im Cup der SG Wetzikon gegenüber. Trotz zwischenzeitlich starken Phasen musste man sich letztendlich deutlich geschlagen geben.

Auf dem Papier war endlich wieder ein komplettes Kader von Grün-Weiss zu sehen. Doch in der Realität sah es anders aus. Top-Scorer Manuel Vogt fiel krankheitsbedingt aus, Dario Bernet, eine zweite wichtige Stütze im Rückraum, verletzte sich vor einer Woche an der Schulter und war nur bedingt einsatzfähig. Dennoch gelang Grün-Weiss auswärts ein erfolgreicher Start in die Partie gegen die SG Wetzikon. Die ersten drei Angriffe konnten allesamt in Treffer umgemünzt werden. Wetzikon brauchte vor allem offensiv einen Moment, bis sie auf ihrem handballerischen Niveau ankamen. Dieser Moment war jedoch von kurzer Dauer. Nach knapp fünf Minuten musste Grün-Weiss den minimen Vorsprung bereits wieder hergeben. Von nun an übernahm Wetzikon das Ruder. Der geschwächte Rückraum von Grün-Weiss hatte Mühe, sich in der Defensive zu organisieren. Das schnelle Spiel des Gegners deutete zudem auf eine intensive und konditionell anspruchsvolle Partie hin. Mit Übergängen und Würfen von allen Positionen brachte Wetzikon die grün-weisse Defensive vermehrt aus dem Konzept. Offensiv zeigte sich Effretikon zwar mutig und entschlossen, doch die technischen Aussetzer und Fehlwürfe verunmöglichten es, die moderate Leistung in der Defensive wettzumachen. So wurde der Rückstand auf den Gegner konstant ein wenig grösser, bis hin zum Pausenstand von 16:9. Zudem musste das Team einen weiteren Rückschlag einstecken. Andris Sailer verletzte sich in der ersten Halbzeit am Knie und konnte für den Rest der Partie nicht mehr eingesetzt werden.

Trotz erschwerter Ausgangslage nahm sich die Mannschaft vor, in den bevorstehenden 30 Minuten nochmals alles in die Waagschale zu werfen, um die Partie allenfalls nochmals drehen zu können. Doch mit dem Anpfiff schien dieser Wille wie vom Winde verweht. Die Spieler wirkten blockiert und liessen sich vom Gegner überrumpeln. Bis sich Grün-Weiss den ersten Treffer zuschreiben lassen konnte, brachte Wetzikon den Ball bereits fünfmal hinter die Torlinie. Beim Spielstand von 21:10 war die Hoffnung, die nächste Runde des Cup noch zu erreichen, schon fast begraben. Dennoch nahm Effretikon den Kampf noch einmal auf und setzte zur Aufholjagd an. In der Defensive war wieder Kampfgeist zu erkennen, womit die siegessicheren Wetziker wohl nicht mehr rechneten. So wurden diverse Chancen des Gegners zunichte gemacht und in Gegenangriffe umgeleitet. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es nichts mehr zu verlieren gab, wurden mutige Würfe aus dem Rückraum abgegeben, von denen die meisten im Tor landeten. So konnte der Rückstand nochmals auf sechs Zähler reduziert werden. Das Schlussresultat steht aber dennoch für das Cup-Aus von Grün-Weiss.

Es sprach an diesem Donnerstagabend vieles gegen einen Sieg von Grün-Weiss. Das Ausfallen dreier Schlüsselspieler war weitgehend spielbestimmend. Von einem gelungenen Auftritt kann im Allgemeinen nicht die Rede sein. Es ist den Spielern jedoch hoch anzurechnen, dass bis zum Schluss gekämpft wurde, obwohl der Sieg nach 40 Minuten mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Ding der Unmöglichkeit war. 
 
Es spielten: Marco Kistler, Dominik Gsteiger, Andris Sailer, Severin Lutz, Gianluca Meili, Morris Disch, Carlo Vogt, Silvan Grosse-Holz, Maxim Morskoi, Emre Cetinkaya, Kthim Imeri, Zelko Matej, Dario Bernet