H1 - Das Desaster der zweiten Halbzeit

Severin Lutz
14.12.2019
Schwamendingen Handball – Grün-Weiss Effretikon 1   34:27 (17:12)
Nach einer starken ersten Hälfte ging Grün-Weiss auswärts gegen Schwamendingen komplett unter. Die Gründe dafür sind leider nicht nur bei den Spielern zu suchen. Der Sieg des vergangenen Freitags hat neue Motivation und etwas frischen Wind in die erste Mannschaft von Grün-Weiss gebracht. Es wurde gut trainiert und die Chancen auf Punkte gegen Schwamendingen wurden zurecht als realistisch eingestuft. Diese Euphorie der Spieler war auch auf dem Platz von der ersten Sekunde an zu spüren. Ähnlich wie im letzten Spiel gelang Grün-Weiss ein hervorragender Start in die Partie. Die kompakte Defensive bereitete den Offensivkräften des Gegners Mühe und setzte die Spieler unter Druck. Genau so erfolgreich wie defensiv agierte Grün-Weiss auch im Angriff. Mit viel Zug aufs Tor brachte man den Gegner zum Laufen und erspielte sich Chancen auf allen Positionen, von denen die meisten auch in Tore verwandelt werden konnten. So lag Grün-Weiss bis zur Mitte der ersten Hälfte immer mit ein bis zwei Treffern in Führung. Mit dem Fortschreiten der Zeit begann die Konzentration im Abschluss jedoch ein wenig abzunehmen. Dies ermöglichte dem Heimteam, seinen Rückstand wett zu machen und zumindest offensiv den Lead zu übernehmen. Mit der Führungsabgabe machten sich vermehrt auch Unstimmigkeiten in der Verteidigung bemerkbar. Trotz Kenntnissen über das Wurfverhalten des Gegners waren die Spieler oft zu spät, um die Abgabe von teils sehr platzierten Schüssen zu verhindern. Dennoch wurde weitergekämpft und versucht, sich den aus den Händen gegebenen Vorsprung wieder zu erkämpfen. Das Pausenresultat fiel mit 17:12 trotzdem zu Gunsten von Schwamendingen aus.

Grün-Weiss kam trotz Rückstand motiviert auf das Feld zurück und zeigte sich gewillt, die Partie nochmals zu drehen. Doch mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit fing das Desaster an. Diverse Spieler von Grün-Weiss wurden im Minutentakt aus oftmals sehr fragwürdigen und unerklärlichen Gründen vom Platz gestellt. Eine Zeitstrafe nach der anderen prasselte auf die Mannschaft nieder. Über mehrere Minuten stand man in doppelter Unterzahl auf dem Platz – für den Gegner ein gefundenes Fressen. Schwamendingen nutzte die Chancen und liess die geschwächte Defensive von Grün-Weiss hinter sich stehen. Bereits nach kurzer Zeit lag Effretikon mit zehn Toren zurück. Die Stimmung und Motivation waren von der zweiten Etage ins Kellergeschoss gefallen. Was auch passierte, was man auch probierte, alles lief gegen Grün-Weiss. Die Hoffnungen auf Punkte mussten begraben werden und die Partie entwickelte sich zum Desaster, das ewig anzudauern schien. Das Spiel ging letztendlich deutlich mit 34:27 verloren.

Es spielten: Andris Sailer, Severin Lutz, Gianluca Meili, Morris Disch, Carlo Vogt, Silvan Grosse-Holz, Manuel Vogt, Maxim Morskoi, Kthim Imeri, Matej Zelko, Cyrill Strasser Dario Bernet