H1 - Spiel aus der Hand gegeben

Felix Tuchschmid
19.11.2016
Grün-Weiss Effretikon – HC Turbenthal 21:25
Am Ende des Spiels waren bei Spielern und Fans nur hängende Köpfe und enttäuschte Gesichter zu sehen. Gerade hatte das Herren 1 die erste Saisonniederlage einstecken müssen und gleichzeitig ein enorm wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten um die Aufstiegsplätze verloren. Die Stimmung war nach Wochen der klaren Siege und euphorischen Stimmung wieder am Boden. Dabei hatte an diesem Samstagnachmittag alles so gut begonnen.
Die erste Mannschaft von Grün-Weiss legte einen furiosen Start in das Spiel hin. Von der ersten Minute an war die Mannschaft wach und die Selbstverständlichkeit des erfolgreichen Meisterschaftsstarts war ihr anzumerken. Die Spielzüge wurden schön ausgespielt, die Gegenstösse erfolgreich verwertet und die Penaltys verwandelt, während unser Torwart gleich mehrere Siebenmeter erfolgreich parierte. In der Verteidigung war für den Gegner aus Turbenthal kein Durchkommen und so zeigte die Matchuhr nach 15 Minuten bereits ein Resultat von 10 zu 3 für Grün-Weiss. Nachdem der komplette Rückraum gewechselt wurde, erfolgte allerdings ein deutlich sichtbarer Knick im Spiel der Mannschaft. Nun konnte wegen vieler technischer Fehler und Problemen beim Verständnis der Spielzüge kein einziger Spielzug mehr erfolgreich zu Ende gebracht werden. Der Angriff wirkte ideenlos und auch in der Verteidigung wurde nicht mehr konsequent verdichtet. So ermöglichte Grün-Weiss dem HC Turbenthal leichtfertig eine Aufholjagd, die bis zur Pause dazu führte, dass die Führung auf gerade mal ein Tor dahinschmolz.

In der Halbzeitpause kritisierte der Trainer zu Recht den fahrlässigen Umgang mit einer solch deutlichen Führung und forderte wieder volle Konzentration und Leistung, um das Spiel gegen einen durch den Spielverlauf zusätzlich motivierten Gegner wieder in die richtige Bahn zu lenken. Diese Ansprache schien für einen kurzen Moment gefruchtet zu haben, denn Grün-Weiss begann gut und konnte die Führung zunächst verteidigen. Was danach folgte, zeigt jedoch gnadenlos auf, dass die erste Mannschaft von Grün-Weiss im Kopf noch nicht so weit ist, wie geglaubt. Wenn das Spiel eng ist und dazu die Verteidigung des Gegners noch ungewohnt offensiv steht, ist das Herren 1 zu wenig abgebrüht, um das durchaus vorhandene Potential im Angriff abzurufen. Nachdem Turbenthal den Ausgleich erzielt hatte, folgte während zehn Minuten eine regelrechte Fehlpass-Orgie auf Seiten von Grün-Weiss. Der Gegner hingegen spielte seinen offensiven Druck schön und konsequent aus und das Herren 1 zeigte auch in der Verteidigung ungewohnte Schwächen. Sobald das Tempo ein wenig angezogen wurde, wurde nicht mehr richtig mitgeschoben und der Raum nicht genügend verdichtet. So konnte sich der HC Turbenthal eine knappe Führung erspielen. Trotz dieser Unzulänglichkeiten hatte Grün-Weiss einige Male die Möglichkeit, völlig freistehend den Anschlusstreffer zu erzielen. Leider wurde auch in diesen Situationen kein kühler Kopf behalten und Turbenthal konnte die Führung relativ ungefährdet in einen Sieg umwandeln.

Die ganze Mannschaft war am Ende des Spiels zu Recht gewaltig enttäuscht über die eigene Leistung und über die vergebene Chance unsere Leaderposition zu festigen. Ursache dieser Niederlage war klar die falsche Einstellung im Kopf. Wir haben an uns selbst eigentlich den Anspruch, dass wir auch solch knappe Spiele gewinnen und unabhängig von den Umständen unser Spiel über 60 Minuten durchziehen. Nach dieser Niederlage können wir uns im Heimspiel gegen den HC Aadorf am nächsten Samstag keine weiteren Schwächen mehr erlauben. Die ganze Mannschaft wird mit unbedingtem Siegeswillen diesem vermutlich stärksten Gruppengegner entgegentreten, um die knappe Tabellenführung zu verteidigen. Dann werden wir in Grafstal am Ende des Spiels bei Spielern und Fans hoffentlich wieder ausschliesslich aufrechte Häupter und lachende Gesichter zu sehen bekommen.

Grafstal Schulhaus, ca. 50 Zuschauer
Es spielten: Oktay Bicici, Alex Braun, Moritz Braun, Kthim Imeri, Severin Lutz, Michael Maier, Gianluca Meili, Maxim Morskoi, Andris Sailer, Cyrill Strasser, Maurice Tschamper, Felix Tuchschmid, Carlo Vogt, Marco Wyss
 

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