Grün-Weiss Effretikon 1 – Yellow Winterthur 2 21:27 (7:9)
Zuhause in der eisig kalten Halle von Grafstal traf das Herren 1 von Grün-Weiss Effretikon auf den aktuellen Tabellenführer aus Winterthur. Gegen einen starken Gegner mit gestandenen Handballcracks aus höheren Ligen hatte Grün-Weiss eigentlich nichts zu verlieren. Am Ende des Spiels herrschte dennoch grosse Enttäuschung bei den Einheimischen aufgrund der vielen vergebenen Chancen und der dürftigen gezeigten Leistung.

 
Beide Teams hatten zu Beginn grosse Mühe mit den winterlichen Temperaturen in der Halle. Erschwerend kam hinzu, dass in Grafstal nicht mit Harz gespielt werden darf. Die ersten Minuten waren dementsprechend geprägt von schwerfälligen Angriffen und Ballverlusten, bis die Spieler endlich auf Betriebstemperatur kamen. Grün-Weiss zeigte sich in der Folge ein wenig frischer und konnte sich nach 15 Minuten eine komfortable Führung erspielen. Erst spät in der ersten Halbzeit erwachte dann auch Yellow aus dem Winterschlaf und setzte in der Offensive einige Akzente. Beim Heimteam dagegen stiegen die Ballverluste und Fehlschüsse ins Unermessliche. Die erspielte Führung war dahin. Das Resultat von 7:9 zur Pause wiederspiegelte den – für jeden Zuschauer wohl frustrierenden – zähen Verlauf der Partie.
 
In der Pause war jedem Spieler klar, dass gegen diesen schläfrig auftretenden Gegner zwei Punkte für den Abstiegskampf möglich sein müssten. Prompt schaffte Grün-Weiss nach der Pause mit einfachen und schnellen Offensivaktionen den Anschluss. Doch das Aufbäumen war nur von kurzer Dauer. Schnell passten sich die Grün-Weissen wieder dem gemächlichen Tempo des Gegners an und so zeigte sich im Verlauf der zweiten Hälfte die Routine der Winterthurer. Die Gäste spielten ihre Angriffe clever zu Ende, während die Grün-Weissen immer überhasteter agierten. Nach einigen Penaltypfiffen zugunsten von Yellow war dann bei Grün-Weiss jegliche Konzentration einer fortwährenden Diskussion mit dem Schiedsrichter gewichen. In der Defensive kassierte das Herren 1 nun mit jedem Angriff von Yellow ein Gegentor und das Spiel endete mit einer ernüchternden 21:27 Niederlage.
 
Nach einem solchen Spiel sind viele Erklärungsversuche zu hören: „Im Abstiegskampf muss die Mannschaft anders auftreten.“ „Ein Gegner, der harzbedingt sein Potential bei weitem nicht ausschöpfen kann, muss geschlagen werden.“ „Das Tempo darf nicht dem Gegner angepasst werden.“ „Wer zwei Drittel seiner Angriffe mit technischen Fehlern oder Fehlwürfen beendet, braucht sich über eine Niederlage nicht wundern.“ Am Schluss steckt wohl in all diesen Aussagen etwas Wahrheit. Trotzdem sollte diese Niederlage gegen den Tabellenführer nicht überbewertet werden. Die Mannschaft muss weiterhin zuversichtlich nach vorne schauen. Vor den Weihnachtsferien warten noch einige schlagbare Gegner auf Grün-Weiss Effretikon. Gegen diese direkten Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte müssen dringend weitere Punkte gesammelt werden, um sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen.
 
Grafstal Schulhaus, ca. 50 Zuschauer
 
Es spielten: Dario Bernet, Oktay Bicici. Moritz Braun, Simon Gwerder, Marco Kistler, Severin Lutz, Maxim Morskoi, Christian Roost, Andris Sailer, Cyrill Strasser, Maurice Tschamper, Felix Tuchschmid, Carlo Vogt, Manuel Vogt