H1 - Höhenflug und Absturz

Severin Lutz
08.03.20

Red Dragons Uster – Grün-Weiss Effretikon 1   28:21 (7:14)

Die erste Mannschaft von Grün-Weiss zeigte am Freitagabend auswärts gegen Uster zwei Gesichter. Trotz dezimiertem Kader spielte das Team eine geniale erste Halbzeit, bevor es nach der Pause zum Tiefflug kam. 

Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen das zweitplatzierte Uster sah nicht vielversprechend aus. Grün-Weiss hat zurzeit mit Verletzungen und unvermeidbaren Absenzen zu kämpfen. Dies führt dazu, dass diverse Spieler nahezu 60 Minuten auf dem Platz stehen. Darauf musste man sich auch auswärts gegen Uster einstellen. Doch als die Partie angepfiffen wurde, war von Einschüchterung oder zurückhaltendem Einsatz rein gar nichts zu sehen. Die Spieler von Grün-Weiss packten in der Verteidigung derart zu und standen so kompakt, dass die Gegner fast schon etwas dumm aus der Wäsche guckten. Zudem hielt Grosse-Holz im Tor den Kasten so sauber, als hätte es noch kaum je ein Ball hinter seine Torlinie geschafft. Uster, ziemlich perplex vom Auftritt der Gäste, wurde immer unkonzentrierter und verschenkte die Chancen gleich reihenweise. Dies wiederum nutzte Grün-Weiss für rasche Angriffsauslösungen. Würfe aus der zweiten Reihe, Kreis- sowie Flügelanspiele, alles funktionierte. Die logische Folge daraus war ein stetig grösser werdender Vorsprung für Effretikon. Auch nachdem beide Coachs ihre Time-Outs bezogen hatten, kämpfte Grün-Weiss auf konstant hohem Niveau weiter und erspielte sich bis zur Pause mit dem Zwischenresultat von 7:14 eine vielversprechende Ausgangslage für die zweite Hälfte.

Nach der Pausenbesprechung gab es eigentlich nur ein Ziel: Die zwei Punkte so rasch wie möglich ins Trockene zu bringen. Doch zurück auf dem Platz schien es so, als hätten die beiden Teams mit dem Seitenwechsel auch gleich noch die Rollen getauscht. Das zuvor so selbstsicher agierende Grün-Weiss irrte ideenlos in der Offensive umher und war mit der umgestellten Verteidigung des Gegners überfordert. Uster erkämpfte sich Ball um Ball und leitete schlagartig Gegenstösse ein. Defensiv stimmte es bei Effretikon überhaupt nicht mehr. Nach 45 Minuten waren auch die Kräfte allmählich am Ende, während Uster dank eines kompletten Kaders immer wieder neue Kräfte ins Spiel bringen konnte. Der Vorsprung wurde immer kleiner und langsam, aber sicher realisierten auch die Spieler, dass es mit dem momentanen Einsatz schwierig werden würde, die Punkte über die Zeit zu retten. Knapp zehn Minuten vor Schluss traf das leider fast schon absehbare Szenario ein und Uster erzielte den Ausgleichstreffer. Von diesem Moment an war es nur noch das Heimteam, das spielte. Grün-Weiss brachte in der Schlussphase keinen Ball mehr ins Netz, während Uster Tor um Tor erzielte und sich mit einer filmreifen Aufholjagd zwei Punkte sicherte. Nach einer phänomenalen ersten Halbzeit steht Grün-Weiss nun ohne Punkte da und das Schlussresultat von 28:21 stellt die starke Leistung der ersten 30 Minuten deutlich in den Schatten.


Es spielten: Severin Lutz, Morris Disch, Carlo Vogt, Silvan Grosse-Holz, Maxim Morskoi, Manuel Vogt, Oktay Bicici, Kthim Imeri, Cyrill Strasser, Matej Zelko, Dario Bernet
 
 

Unsere Sponsoren